Von Rishikesh ging es „erst“ mal mit dem Jeep ins ca. 250 Kilometer entfernte Joshimath, Ausgangspunkt für die meisten Trekkings und Pilgerreisen ins Himalaya. Wir waren insgesamt 7 Personen im Fahrzeug: Mimi, Todd und ich, Ramesh unser Guide, Johnny der Koch, ein weiterer Helfer und natürlich der Fahrer. Vor uns lagen 250 Kilometer Straße die diesen Namen kaum verdient. Über die Hälfte davon „under construction“. Das bedeutet, dass aus einer sehr schlechten eine fürchterliche Straße wird. Voller Schlaglöcher und oft so schmal dass es nur in eine Richtung ging, der Gegenverkehr musste so lange warten. Es ging selten schneller als 40 km/h voran. Meistens deutlich langsamer. Und mit meinem nervösen Magen und leichter Entkräftung kamen mit die 10 Stunden Gerüttel und Geschüttel vor wie eine halbe Ewigkeit. Und die Fahrt war so voller Höhepunkte, dass wir genau einmal anhielten um ein Foto zu machen! Das war oberhalb von Devprayag, wo die beiden Flüsse Bhagirathi und Alaknanda zusammenfließen und daraus offiziell der Ganges hervorgeht.
Während der wenigen Pausen durfte ich zusehen, wie sich meine Mitreisenden den Magen voll schlugen – und das Essen sah echt lecker aus. Ich begnügte mich mit einer Coke, das war zur Zeit das einzige was mein Magen drin behielt. Und nach der 4. oder 5. Flasche war ich fast geneigt zu sagen, es ginge mir gut.
Abends um 6 erreichten wir Joshimath. Eine ziemlich herunter gekommene und hässliche Stadt auf knapp 2.000 Meter Höhe. Wurscht, ich war nur noch froh, aus dem Jeep zu kommen und die Aussicht auf eine heiße Dusche und ein bequemes Bett füllten mein gesamtes Denken aus. Wir waren ein einem staatlichen Hotel untergebracht. Die Zimmer waren groß und sauber und die Dusche war nach einer Stunde Aufheizzeit auch tatsächlich heiß. Und ich hatte zum ersten Mal wieder Hunger. Der Hotelmangager entsprach so in etwa einem Hüttenwirt bei uns. Leicht grummelig aber dennoch sehr nett. Er empfahl mir ein ganz einfaches Gericht aus Reis und Dahl und meinte, damit ginge es mir morgen wieder gut. Und genau so war es…