März 13, 2009 | Allgemein, Mumbai
Um kurz nach 9 hab ich das Boot nach Elephant Island bestiegen. „Very fast boat, Sir!“ Ja, ja, genau so sieht das auch aus. Schätze bei mehr als 5 Knoten Geschwindigkeit zerfällt alles in seine Einzelteile. „Very fast“ bedeutete dann aber wohl nur, dass ich nicht mehr als eine halbe Stunde gewartet habe, bis es dann endlich los ging, und wir vom Gates of India ablegten. Der Kapitän nahm also direkte Fahrt auf die Insel vor Mumbai auf. Dachte ich jedenfalls. Aber das ist ja das schöne an Indien. Es sind die Geschichten am Rande, die mich immer wieder schmunzeln und manchmal auch herzhaft lachen lassen. Also, kurz bevor wir ablegten stiegen lärmend und lachend noch ca. 20 Arbeiter mit großen blauen und grünen Kanistern zu uns aufs Boot. Wie sich gleich herausstellen sollte waren das die Versorgungstrupps, die den anderen Booten etwas weiter draußen im Hafen Sprit und Wasser brachten. Hier hilft man sich halt gegenseitig – und wenn’s noch eine logistische Herausforderung zu meistern gilt, sind die Inder sofort Feuer und Flamme. Angesichts der mehreren hundert Liter Sprit an Bord hielten sie sich heute aber glücklicherweise damit zurück…

Wir fuhren also eine gefühlte Stunde (in Wirklichkeit wahren es wohl nur 15 Min) kreuz und quer im Hafen herum, bis auch der letzte Mann sein Boot gefunden und die ihm anvertraute Ladung samt seiner selbst abgeliefert hatte. Jetzt ging’s dann aber wirklich los. Das Meer hatte eine Farbe, die zwischen hell- und dunkelbraun variierte. Die Blicktiefe dürfte so im Nano-Bereich gelegen haben. Wenn da einer rein fällt, nicht auszudenken. Und kaum war der Gedanke zu Ende gedacht, schwamm uns ein lachendes Inderle im Rettungsreifen entgegen. Er nahm wohl ein erfrischendes Bad im Meer. Mahlzeit. Von uns hätte das wohl keiner auch nur einen halben Tag lang überlebt…

Circa halb Elf Uhr. Ankunft auf Elephant Island. Über einen Damm ging es ca. 1 Kilometer bis zum Festland. Die Strecke konnte man mit einer lauten und stinkenden Dampflok wie man sie aus Freizeitparks kennt zurücklegen. Ich ging zu Fuß. Mit mir vielleicht noch 5-6 andere. Endlich mal Ruhe! Kein Hupen, kein hektisches Treiben. Nur Ich und das Meer und die Insel. „Sir, need Guide Sir? I’m good Guide! Where you coming from?“ Na gut… „Germany“ sagte ich. „Oh Germany, I lived in Munich for some time“ „Really? I live near Munich, what did you do in Germany?“ „Sir, need Guide? I’m good Guide!“ „I’m sure you are, but I don’t want a Guide“ Ich will einfach nur mal meine Ruhe haben… Und weg war er. Wieder Ruhe… Die Verkäuferinnen am Damm boten auf angenehm zurückhaltende Weise Früchte und Beeren an. Aber auch auf die Masche bin ich nicht reingefallen. Einfach weiter gerade aus. Die Insel hat „natürlich“ einen Eingang. Der ist dafür da, dass es der Verwaltung leichter fällt, die 5 Rupees Tax zu kassieren. Aber die zahle ich gerne, da das Geld für den weiteren Erhalt der Tempelanlagen verwendet wird.

Erst mal ’ne Flasche Wasser kaufen. Die Hitze ist hier draußen schon enorm. Trotz des Windes vom Meer. Und dann beginnt er. Der Aufstieg zur Höhlenanlage. Knappe 40° C und vor mir eine schier endlose Steintreppe. Aber das war es nicht, was mich schreckte. Auf mich, und alle die noch kommen sollten, lauerten dutzende Verkäufer, jede Sekunde bereit, dir ihre „is best“-Produkte anzupreisen. Heiliger Shiva! Hier hilft nur der Zustand völliger innerer Einkehr. Also: Alles Ausblenden…
Am Eingang zur Tempelanlage dann noch mal 250 Rupees abgedrückt. Die sind es allein schon wert um nur die Horden an Verkäufern hinter sich zu lassen.
Um so drastischer war dann der Anblick der Statuen in den Tempelhöhlen. Die Höhle dürfte eine Fläche von ca. 150 qm und einer Höhe von knapp 6-7 Metern haben und wurden samt ihrer Statuen in einem Stück aus dem Felsen gemeißelt und so dem Berg abgerungen. Sie ist Gott Shiva geweiht und die Statuen zeigen dessen unterschiedliche Aspekte. Shiva der Yogi, der Tänzer, der Bezwinger der Dämonen und einige mehr. Und eine der schönsten und überwältigsten Steinarbeiten, die ich in meinem Leben gesehen habe, befindet sich an der Stirnseite der Höhle. Mahesh Murti. Der vollkommen verwirklichte Shiva. Die dreiköpfige Büste hat eine Höhe von knapp 6 Metern. Sie zeigt links im Profil den zerstörerischen, männlichen Aspekt Shivas „Bhairava“, rechts den weiblichen Aspekt Uma. Und das mittlere, dem Betrachter zugewandte Gesicht bildet den verwirklichten Shiva ab, der in sich beide Aspekte vollkommen integriert hat.

Es ist nicht die gewaltige Größe, die mich umhaut, selbst jetzt noch während ich diese Zeilen schreibe, es ist der Gesichtsausdruck Shivas. Das Hauptgesicht zeigt den Aspekt Mahadeva. Wenn ich je ein Bild für Vollkommenheit gesucht hatte, hier stand es vor mir. Ich kann das nicht wirklich beschreiben. Nur fühlen. Mein Herz fließt über und ich hab mal wieder Tränen in den Augen, so sehr berührt mich die Schönheit und Kraft dieses Gesichtes. Om Shivaja!

Es fällt mir schwer mich von dem Anblick zu lösen, aber Hilfe naht. „The cave is build from one part in the rocks. This is Shiva…“ Ja, ja, and I am your guide, ich weiß schon. Ich dreh mich um und zu meiner Überraschung steht da ein junger uniformierter Mann. Einer der Wärter in der Höhle. Ich hör mir an was er zu sagen hat, es ist aber nichts wirklich neues oder interessantes. Auf meine Frage wackelt er mit dem Kopf und erzählt einfach weiter. Gar nicht erst ignorieren… Ich erwähne das deshalb, weil ich nachdem ich die anderen Höhlen angeschaut habe noch 2 weitere Male in die Haupthöhle zurück bin. Vielleicht wollte ich ja wissen ob die Statue Shivas nur beim ersten Anblick eine derartige Wirkung auf den Betrachter hat. Aber es wurde jedes Mal noch heftiger. Und jedes Mal kam der gleiche Wärter nach wenigen Minuten und sagte immer wieder seinen Spruch auf. Kein neues, kein anderes Wort verließ seinen Mund. Alles auswendig gelernt! Und er tat das auf seine unnachahmliche Weise, gerade als ob er mich zum ersten Mal sähe, dreimal hintereinander. Unfassbar! Beim dritten Mal, als er wieder ansetzte, seinen Spruch aufzusagen konnte ich mich nicht mehr halten und fing an laut zu lachen. Was den Wärter sichtlich irritierte. Aber er nahm das als Zustimmung zu seinem fundierten Wissen über die Anlage und setzte seinen Vortrag fort. Vielleicht ist er der Erleuchtung ja näher als uns allen und ihm selbst bewusst ist. Immer noch lachend verließ ich die Höhle.

Dann ging’s zurück zum Boot. Das gleiche Ritual. Is-Best-Products wohin das Auge blickt. Aber jetzt hatte das alles etwas sehr warmes und humorvolles. Ich bedankte mich bei jedem Verkäufer mit einem gütigen und entschieden verneinenden „Sorry“ und erreichte nach 15 Min. das Boot zurück nach Mumbai. Und das Lächeln in meinem Gesicht hielt noch den ganzen Tag an.

Ach ja, auch die Hafenrundfahrt wiederholte sich. Nur dass wir dieses Mal die Arbeiter mit leeren Kanistern auf ihren Booten abholten und sie zurück an Land brachten… Das war ein guter Tag!

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März 13, 2009 | Allgemein, Mumbai
„Ei so e mechanische Schreibmaschin is jo eichentlich ein ganz ehnfaches Gerät, han ich gedacht. Bis ich dann de Deckel abgenomm han…“ Einer meiner Lieblingssprüche von Gert Dudenhöfer wurde leider auch für einige Fahrschüler zur bitteren Wahrheit… Nur dass es sich in der Geschichte nicht um eine Schreibmaschine, sondern vielmehr um ein schon recht betagtes Auto handelte. Auf der Tür trug es die Aufschrift einer Fahrschule. Immerhin, es gibt welche!
Ich lauf also an einer relativ ruhigen Straße entlang und sehe ein paar fünfzig Meter vor mir auf der anderen Straßenseite eine kleine Ansammlung von Menschen um ein Auto herum stehen. Zwei, drei Frauen und vielleicht ein Dutzend Männer. Ein Älterer lief wild gestikulierend um den vorderen Teil des Wagens und rief den Menschen immer wieder etwas zu. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es sich um eine Fahrschule handelt und befürchtete, dass da was Schlimmes passiert war. Alle, bis auf den Mann blieben allerdings auffällig ruhig und waren sehr aufmerksam. Die Wagenbeschriftung löste das Rätsel und ich kapierte, dass der Mann der Fahrlehrer war und seinen Schülern das Auto erklärte. Das ging so 5 Minuten, die Menge war entspannt und so ein Auto schien eine einfache Sache. Bis der Fahrlehrer etwas lauter wurde und mit etwas Tam-Tam vortrat und die Motorhaube öffnete. Was sich in dem Moment in den Gesichtern der Fahrschüler abspielte hat mich schier zerissen. Denen stand auf einen Schlag völlige Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben! Bei den Frauen war kurz aber deutlich ein Anflug von Hysterie zu spüren. Alle gemeinsam starrten sie ungläubig auf dieses Ding im Innern des Autos. Keiner wollte natürlich zugeben, dass er wohl mit allem, aber nicht damit gerechnet hatte. Ich meine, was erwarten die denn. Die Dinger fahren zu Millionen hier rum, sind laut, stinken und geben permanent Hupsignale von sich. Aber das sind ja die Autos der Anderen… Schade dass ich den Moment nicht mehr mitbekommen habe als die auch noch merkten, dass sich das Auto auch noch bewegt… genau wie all die Anderen. Namaste!
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März 15, 2009 | Allgemein, Mumbai
Also gestern war ich dann doch mal fassungslos. Eigentlich wollte ich mir ja nur ein Zugticket kaufen. Aber das ist in Indien gar nicht sooo einfach. Zumindest dann nicht wenn man es dort versucht, wo man denkt, da sei es am sichersten und geht easy. Nämlich am Bahnhof an den offiziellen Ticketschaltern. Ja nix easy! Ich stand nach etwa 1 Stunde kurz vorm Schrei-Anfall. Dabei hatte mich mein Taxifahrer gleich gewarnt und schlug vor, mich zu seinem Kumpel zu bringen, der macht das ganz schnell und ich muss nicht warten und bekomme mein Ticket auch noch ins Hotel gebracht. Hätt‘ ich doch nur auf ihn gehört. Hab ich aber nicht… Die Indian Railways erschienen mir zu dem Zeitpunkt (noch) vertrauenswürdiger.
HIer hast du 3 Möglichkeiten (k)ein Ticket zu kaufen: Am normalen Schalter – hier wartest du aber Stunden in der Schlange. Also bleiben der Kreditkartenschalter und der Touristen-Schalter. Hier beginnt auch schon das Problem. Am Kreditkartenschalter geht’s schnell, weil da kaum jemand ansteht. Ich also hin um zu erfahren, dass ich zwar zahlen kann, aber keine Bestätigung für meinen Platz bekomme. Na super! Also rauf in den ersten Stock zum Touristenschalter. Hier kann man mir den Sitz- und Schlafplatz garantieren, ich muss aber in Euro oder Dollar zahlen. Hab ich nicht. Alles bereits umgetauscht. Mein erster großer Fehler… Frag ich halt, ob man mir das Ticket hier buchen kann und ich es dann unten mit Karte zahlen kann. Die freundliche Dame schaut nach und nickt. Ist das jetzt ein Ja oder ein Nein? Ich komm irgendwie nicht weiter. Die Dame schickt mich wieder zum Kreditkartenschalter und meint jetzt funktioniert das. Ich also wieder runter. Mittlerweile saß ein mürrischer älterer Mann am Schalter wo vor 15 Minuten noch ein netter weiblicher Officer ihren Dienst tat. Ich erklär den Sachverhalt. Der Mann nickt (?) und erzählt mir, er kann mir keinen Platz geben, aber ich soll es doch mal am Touristenschalter versuchen… Da bleibst du nicht mehr gelassen!
Noch wollte ich nicht aufgeben. Das System muss zu knacken sein. Ich also wieder raus zu meinem Taxifahrer der grinsend auf mich wartete. Ich musste selbst schon lachen, als ich ihn sah. Zur Thomas Cook Bank. Rupees in Euro tauschen. Der Taxifahrer grinst noch breiter. Ich ignorier’s. 10 Fahrminuten später steh ich vor einem netten Bankangestellten und schildere mein Anliegen. Ich will Euros! Dann fragt er mich doch glatt nach meinem Ausweis und meinem TICKET! Ohne das geht’s nicht. Ich sage ihm, ich brauche die Euros um mir überhaupt ein Ticket kaufen zu können. Er erwidert, dafür braucht er meinen Pass und mein Ticket. Ruhepuls bei 180. Noch mal von vorne…
Dann versteh ich: Man kann Rupees erst 2 Tage vor Ausreise in Fremdwährung zurück tauschen. Der wollte nicht mein Bahnticket sehen, sondern mein Flugticket! Aber ich will ja noch ein paar Wochen bleiben. „Not possible!“ Auf zur nächsten Bank. Gleiche Antwort. Weil der Thomas Cook Angestellte aber sehr freundlich und hilfsbereit war, bin ich noch mal zurück, um zu fragen was ich denn für Möglichkeiten habe. Sein Vorschlag: Ich könne das Ticket doch gleich hier am Schalter kaufen. Ich glaub ich hör nicht richtig! „Das geht?“ frag ich. „No problem…“ Wir also zum Schalter am Ende des Raumes. Der Kollege am Computer fragt die Reisedaten ab und keine 5 Minuten später… „Not possible, Sir. Internet-Connection is down. Please come back tomorrow!“ GANZ BESTIMMT NICHT, MEIN FREUND!
Draußen war es brütend heiß. Ganz weit weg hör ich die Verkäufer fragen „Something Sir?“ ‚Ein Bahnticket‘ hätte ich am liebsten gerufen. Aber ich war völlig alle. Zerschellt am System. Demütig zurück zu meinem Taxifahrer, der in einer Seitenstraße auf mich wartete. Der bog sich vor Lachen als er meinen Gesichtsausdruck sah. Und ich lachte einfach mit! „Bring me to your friend, I give up!“ Wir amüsierten uns noch die ganze Fahrt und er erzählte mir ein paar Geschichten, die anderen Touristen passiert waren. Wenn so was einfaches wie das Kaufen eines Fahrscheines schon so umständlich ist, kann ich mir vorstellen wie es einem ergeht, wenn einem mal die Ausweispapiere abhanden kommen sollten. Ich verdränge den Gedanken sofort.
Um es kurz zu machen, nach ca. 10 Minuten in einem winzigen „Reisebüro“ hatte ich meine Reservierung und keine 3 Stunden später brachte mir der Büroinhaber persönlich mein Ticket ins Hotel. Die Mehrkosten beliefen sich auf rund 3 Euro. Plus die Taxifahrt durch die halbe Stadt natürlich. Vielleicht steckt hinter dem ganzen ja in Wirklichkeit ein ausgeklügeltes staatliches Förderprogramm zur Stärkung der privaten Wirtschaft, hm?
Noch ein Tipp für Indienreisende: NIEMALS alles Geld in Rupees tauschen. Behaltet immer eine Reserve!! Und vertraue deinem Taxifahrer! Ok, vielleicht nicht jedem… 😉
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März 15, 2009 | Allgemein, Mumbai
Es ist, als ob sich Mumbai hinter einem Vorhang aus Dreck und Gestank verbergen würde und erst ganz langsam den Blick auf seine wahre Schönheit preisgibt. Ich hatte mir an den ersten beiden Tagen einige der Sehenswürdigkeiten angeschaut und war eigentlich nur enttäuscht. Wie kann man so was schön finden, dachte ich jedesmal. Die Märkte waren irgendwie trostlos und schienen im Dreck zu versinken. Die Häuser verfallen und runtergekommen. Ihr einstiger Glanz war für mich kaum zu entdecken.
Und jetzt, nach einer Woche sieht alles ganz anders aus. Der Colaba Market zum Beispiel ist jetzt bunt und lebendig. Die Auswahl an Obst und Gemüse ist riesig und die Menschen freundlich. Aber was mich am meisten beeindruckt ist die Schönheit der Gebäude. Hier stehen herrliche Jugendstil-Villen in direkter Nachbarschaft zu spätgotischen Herrenhäusern. Zu seiner Entstehungszeit muss Mumbai ein architektonischer Traum gewesen sein. Und auch jetzt noch strahlen die Gebäude eine Kraft und Schönheit aus, die sehr berührt. Einige der Gebäude werden vom Staat oder privaten Stiftungen renoviert und erstrahlen in altem neuen Glanz. Und in den Hinterhöfen oder kleinen Seitenstraßen stehen wahre architektonische Perlen und warten nur darauf, ihren Dornröschenschlaf zu beenden. Leider sind die Immobilienpreise hier mit die Höchsten in der Welt… Also das mit der schicken Stadtwohnung wird schon mal nix 🙁 …
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März 15, 2009 | Allgemein, Mumbai
Eigentlich wollte ich ja direkt nach Varanasi und Kalkutta ausfallen lassen. Ich hatte irgendwie genug von der Großstadt. Aber Varanasi antwortet nicht! Keine meiner Reservierungsanfragen wurde beantwortet. Ok, eine. Und das war ’ne Absage. Also soll es nicht sein. Nun doch die ursprünglich geplante Route. Und jetzt sehe ich langsam auch warum…
Am Dienstag früh um 6:00 Uhr geht’s los. Abfahrt des Gitanjali Express an Gleis 18. Durchschnittsgeschwindigkeit 60 km/h. Reisedauer 30 Stunden. Ankunft in Kalkutta, mittags gegen 13:00 Uhr. Dort werde ich dann ein paar Tage bleiben. Aber erst mal muss ich noch ein geeignetes Hotel finden…
Dann geht’s weiter nach Bodhgaya. Hier fand Prinz Siddhartha Gautama Erleuchtung und wurde so zu Buddha. Danach kommt gleich der nächste wichtige Pilgerplatz der Buddhisten: Sarnath. Der Ort liegt nur 10 Kilometer von Varanasi entfernt. Hier hielt Buddha seine erste Predigt über den mittleren Pfad zum Nirvana. Ihr merkt schon. Langsam beginnt die Reise nach Innen… Ich hoffe nur, der Weg ist gut ausgeschildert 😉 !
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März 16, 2009 | Allgemein, Mumbai
Gestern noch einen entspannten, um nicht zu sagen langweiligen Museumstag eingelegt. Mittlerweile ist es so heiß hier, das jedes Gebäude mit Klimaanlage an sich schon eine hohe Anziehungskraft entwickelt. Und Museen sind ja in der Regel klimatisiert. Auch in Indien. Also nix wie rein ins Historische Museum. Hier gibt’s sogar einen kostenlosen Audio-Guide (auch auf Deutsch). Allerdings waren die für mich interessanten Objekte eher in geringer Zahl vorhanden, aber die Hinduistische und Tibetische Abteilung sind beeindruckend. Ach ja und die Waffensammlung: Womit die sich über die Jahrhunderte so die Köpfe eingeschlagen haben, ist schon furchteinflößend und auf gewisse Art auch beeindruckend. Wahrscheinlich stehen Männer einfach auf Schwerter, Dolche und so’n Zeug. Mir hat’s jedenfalls gefallen 😉
Dann gibt’s hier eine staatliche Galerie, in der lokale Künstler ihre Werke ausstellen können. Auch hier waren einige schöne Bilder ausgestellt. Aber das ist doch alles sehr überschaubar. Nach einer Stunde hast du alles 2 oder dreimal gesehen. Aber es ist halt herrlich kühl hier drin. Trotzdem hilft’s nix. Der Tag ist noch jung und viel Zeit bleibt mir hier ja nicht mehr. Also hab ich mich noch mal zu Fuß in Richtung Chowbatty Beach aufgemacht. Mit dem Taxi fahren ist natürlich viel bequemer, aber du siehst halt nicht viel und vor allem spürst du das Leben viel intensiver wenn du zu Fuß unterwegs bist. Und ich find es immer wieder spannend in irgendeine Straße reinzulaufen und zu schauen wohin sie mich führt. Das ist ein ganz anderes Leben hier in diesem Stadtviertel. Hier verlaufen sich nur wenige Touristen hin und dadurch kannst du dich auch ganz entspannt und unbelästigt alles ansehen. Die Architektur ist mal wieder der Hammer. Hier stehen Jugenstil-Häuser, da haut’s dich um. Und hier wird offensichtlich viel Geld investiert, denn viele davon sind in außerordentlich gutem Zustand und liebevoll restauriert.

Ich bin dann noch ’ne halbe Stunde an einem Kricket-Feld stehen geblieben und hab versucht zu ergründen, worum es bei dem Spiel eigentlich geht. Keine Chance. Das Ganze ähnelt zwar dem amerikanischen Baseball, ist gleichzeitig aber doch völlig anders. Ich muss mir da mal ein Regelheft – oder ist es ein Buch? – kaufen 🙂 … Meine Füße glühen. Ich nehm‘ ein Taxi zurück…

Ach noch was: Eliane, die Wette hättest du gewonnen. Das mit dem Internet-Stick wird definitiv nichts mehr! Einzelheiten warum und wieso erspar ich mir lieber. Aber es war mal wieder zum Piepen mit den Inderles 🙂
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