März 9, 2009 | Allgemein, Mumbai
Na die Fahrt vom Flughafen ins Hotel war alleine schon die Reise wert. Fuer 24 Kilometer bist du hier schon mal locker 2 Stunden unterwegs. Und das war die Abkuerzung! Das jedenfalls meinte Veedja, mein Taxifahrer…
Mir ist das ein voelliges Raetsel, wie hier irgend jemand den Fuehrerschein machen kann, ohne sein Leben dabei zu verlieren. Aber wer sagt eigentlich dass es hier jemanden gibt, der ueberhaupt einen Fuehrerschein hat…
Andererseits fahren die sehr „vorausschauend“ um NIEMALS abgedraengt zu werden oder auf die falsche Spur zu geraten. Fuer mich war die Fahrt insofern ein kleines Wunder.
Nun ja, was Mumbai angeht erkennt man es von der ersten Sekunde daran, dass Augen und Lunge anfangen zu brennen. Und mein Verstand brannte irgendwie auch… Diese Stadt hat ca. 20.000.000 Einwohner und versinkt im Dreck und Gestank. Obwohl ich ja schon auf einiges vorbereitet war, war das dann doch echt hart…
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März 9, 2009 | Allgemein, Mumbai
Ich hatte ja von zu Hause mein Hotelzimmer gebucht. Dummerweise hatte ich die Variante „Small Room“ angekreuzt. Na ja, small war’s definitiv, aber vor allem war’s DARK 🙂 Der erste Eindruck war dem entsprechend beunruhigend.
Man sagt ja, die Seele reist langsam und braucht einige Zeit, bis sie den Koerper wieder eingeholt hat. Ich bin sicher das stimmt. Mein erster Tag in Mumbai laesst sich ungefaehr so zusammenfassen: Der Koerper hundemuede, der Geist hat sich kurz mal verabschiedet um die ersten Eindruecke zu verkraften und meine Seele schwebte noch irgendo ueberm arabischen Meer leicht vor sich hin – auf dem Weg zu ihrer Wohnstatt…
Ich kann euch aber beruhigen. Mittlerweile sind alle 3 wieder beisammen und versuchen jetzt gemeinsam diese ungalubliche Stadt zu fassen. Ich habe mein Zimmer gewechsel und jetzt ist es hell – und sauber! Wir machen Fortschritte!
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März 9, 2009 | Allgemein, Mumbai
So, den Kalauer konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen, sorry!
WLAN wie bei der Hotelbeschreibung angegeben gab’s natuerlich nicht. „But for Internet you can go to next Internet Cafe – down the street. 60 Rupees per hour, only“! Und genau da sitze ich jetzt seit einer halben Stunde. Gar nicht so uebel, sich wieder mal an einem Monitor mit 800 x 600 px Aufloesung zu versuchen. Aber bevor ich mich an die englische Tastatur und den uralten Computer gewoehnen muss, versuch ich heute mal mein Glueck bei vodafone. Vielleicht gibt’s ja dort einen USB-Stick fuers mobile Internet. Drueckt die Daumen!
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März 9, 2009 | Allgemein, Mumbai
Eigentlich ist das Leopolds ne ziemlich abgerockte Kneipe. Aber im Vergleich zu den meisten anderen Lokalitaeten eine echte Oase. Essen ist gut und die Getraenke kalt!
Und genau dahin gehe ich jetzt fruehstuecken…
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März 10, 2009 | Allgemein, Mumbai
Die Stadt verändert sich… oder bin das Ich? Plötzlich überwiegt der Geruch von Räucherstäbchen an den unzähligen Verkaufsständen am Colaba Causeway. Gut, dreckig ist es immer noch, aber auch das macht mir nicht mehr so viel aus. Gestern war ich allerdings zu Fuß ein ein paar echt üblen Gegenden von Mumbai, da kann es einem schon grausen. Das hat meine Laune dann gestern auch erst mal ganz schön in den Keller sacken lassen. Obwohl ich immer mehr zur Ruhe komme und mich so ganz langsam dem Treiben anpasse, ab und an triffts mich dann doch noch hart. Selber schuld… 😉
Dafür ist heute ein umso besserer Tag. Mein Weg ins Leopolds ist vielleicht 1 Kilometer weit. Das reicht locker um pro Strecke gefühlte 1000 mal angequatscht zu werden. Jeder will dir was verkaufen: Schmuck, Klamotten, Schnitzereien – oder Taxifahrten, Money Change, Haschisch und Dinge bei denen ich mir’s gar nicht vorstellen will, was dahinter steckt. Am nervigsten sind aber ein paar Typen, die mit riesigen Luftballons in Birnenform (ich formulier’s mal so, falls Minderjährige mitlesen) rumlatschen, ständig auf die Dinger hauen und damit vor einem rumfuchteln. WER bitte soll denn so was kaufen. Die Teile sind ca. 1,50 Meter lang und die Größe wird nur noch von ihrer Hässlichkeit übertroffen… Bei mir löst das jedenfalls keine purchase decision aus 🙂
Aber heute war’s zum ersten mal anders. Hier lernst du so was wie höfliche Arroganz um dem ständigen Einprasseln von Fragen und Angeboten einigermaßen Herr zu werden. Die lassen mich jetzt weitgehend in Ruhe und zum ersten Mal habe ich die Muße an den Ständen auch mal stehen zu bleiben und mir die Ware anzuschauen. Wahrscheinlich erkennen die die Neuankömmlinge sofort an dem verstörten Blick und versuchen Dir alles anzudrehen, bevor Du wieder verschwindest. Mumbai ist in erster Linie ein Drehscheibe für Touristen in Richtung Süden. Die meisten bleiben nur eine Nacht und sind dann wieder weg.
Heute früh hatte ich eine sehr angenehme Unterhaltung mit einem Kellner im Leopolds. Der Bursche hat Marketing studiert und sucht jetzt einen anderen Job im Hotelgewerbe. Ich drück die Daumen! Er organisiert für mich jetzt erst mal einen USB-Internetstick, so dass ich nicht immer ins Internetcafé rennen muss. Die Teile bekommst du in Indien nämlich nur wenn du hier Resident bist oder für ein Unternehmen fest arbeitest. Für Privatpersonen gibt’s auf offiziellem Weg keine Möglichkeit. Dann muss es halt anders gehen! Aber auch hier ist Gelassenheit angesagt. Mal gespannt, wann ich erfahre ob’s klappt. Bin ja noch ein paar Tage hier. Und spätestens als er mir sagte, die einzigen Städte in Deutschland die er kennt, Hiroshima und Nagasaki seien, waren sie wieder da – die alten Zweifel 🙂 Irgendwie lustig das Ganze. Immerhin kennt er jetzt ein paar neue Städtenamen und muss sie später nur noch den Ländern richtig zuordnen.
So und jetzt muss ich mir ein paar wichtige Infos besorgen. Auch wenn ich noch ein paar Tage in Mumbai bin, muss ich doch langsam meine Weiterreise organisieren… Es braucht nämlich alles a bisserl mehr Zeit bei die Inderles…
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März 12, 2009 | Allgemein, Mumbai
Nein ich war nicht faul! Ich bin die letzten 2 Tage durch halb Mumbai und Umgebung gestreift und habe endlich mal die Kamera ausgepackt. Die ersten Bilder könnt ihr auf der Seite – wer hätts gedacht – „Bilder“ anschauen. Die Bilder entstanden am Gate of India, Chowbatty Beach, Hängende Gärten, Wohnhaus von M. Gandhi und den Höhlentempeln von Elephant Island.
Morgen mache ich mich daran, die ganzen Erlebnisse aufzuschreiben und morgen Nachmittag gibts dann wieder neuen Stoff… Also durchhalten. Ich mach’s auch!
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