Gestern bin ich am Gangesufer Richtung Norden gewandert. Hier hat’s wirklich tolle Sandstrände und das Wasser ist gar nicht mal sooo kalt. Nur die Strömung hat’s in sich und ist stellenweise echt tückisch. Ich hab dann lieber drauf verzichtet rum zu schwimmen und hab mich in Ufernähe erfrischt.
Da Sonntag war, war der Fluß voll mit Tagestouristen, die hierher zum Raften gekommen waren. Zu Hunderten! Ein Schlauchboot am anderen trieb mehr oder weniger koordiniert den Fluß runter. Und alle hatten Riesenspaß. Ein paar Kilometer aufwärts gab es einen kleinen Wasserfall, den ich eigentlich aufsuchen wollte. Und als ich hinkam, waren alle anderen auch schon da. Das war nämlich so was wie ein Highlight kurz vor Ende der Raftingtour. Von einem Felsen, der ca. 7-8 Meter hoch über dem Fluß ragte, hüpften ein Inder nach dem anderen ins kühle Naß. Und die meisten von ihnen schienen keine guten Schwimmer zu sein. Nachdem ihre Schwimmwesten sie wieder an die Oberfläche gebracht hatte, versuchten sie mit kurzen unbeholfenen Paddelschlägen das ungefähr 3 Meter entfernte Ufer zu erreichen. Ich hatte mal so richtig meinen Spaß. Und obwohl ich mittendrin war, allerdings auf einem Felsen ca. 2 Meter über dem Geschehen, schien mich niemand wahr zu nehmen. Die waren alle so beschäftigt mit Anlegen, Aussteigen, Angst überwinden, Runterspringen und wieder ans Ufer zu kommen, da war im Wahrnehmungszentrum einfach kein Platz mehr für ’nen Deutschen auf ’nem Felsen.