Die Verhandlungen mit dem Fahrer verliefen kurz und knapp. Seine Stunde schien endlich geschlagen zu haben. Er verdoppelte kurzerhand den Preis, erklärte sich aber bereit, mich durch die Altstadt zum Hotel zu geleiten – und mir mein Gepäck zu tragen! Bei umgerechnet 3 Euro war mein Widerstand entsprechend gering. Und ohne den guten Mann hätte ich das Hotel im Leben nicht gefunden. Wir liefen – oder irrten wir bereits – eine dreiviertel Stunde durch die 6000 Jahre alten Gassen von Varanasi. Die Hauptgassen waren ungefähr 2 Meter breit, die Nebengassen vielleicht einsfünfzig. Und diesen wenigen Platz teilen sich Fußgänger, Hunde, Kühe sowie Motorrad- und Fahrradfahrer. Der Inder mag’s halt kuschelig eng…

Dem Fahrer habe ich nach unserer Ankunft erst mal sein Geld gegeben und ihm noch eine Flasche Wasser spendiert. Der war völlig fertig. Jedenfalls tat er so. Als ich nämlich zur Rezeption ging, fing er draußen sofort an, eine Provision auszuhandeln, die der Hotelmanager gefälligst zahlen sollte. Immerhin habe ER ja angerufen und den Gast gebracht. Dumm nur, das sich der Hotelmanager natürlich an das keine Stunde zurückliegende Gespräch mit mir erinnerte und den guten Mann dann ziemlich rustikal aus dem Hotel bugsierte. Der hatte wirklich gut an mir verdient. Auch wenn es für uns nur Mini-Beträge sind…

Ich bekam eines der besseren Zimmer mit Balkon und Blick auf den Ganges und die Ghats. Allerdings warnte mich der Hotelmanager gleich davor, den Balkon bei Dunkelheit zu betreten. „We have a monkey problem!“ Vom Fenster aus konnte ich sie dann auch gleich sehen. Überall Affen auf dem Balkon. Na ja, für heute hatte ich genug Abenteuer und verzichtete auf eine Begegnung mit meinen darwinschen Vorfahren. Das Zimmer ist übrigens das komfortabelste meiner bisherigen Reise. Richtige Matratzen und einen Kühlschrank! Das gab’s bislang noch nicht. Und es sollte noch besser kommen: Heute morgen um 6 Uhr bot sich mir dieser Blick! Noch Fragen?

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